Alles begann an einem regnerischen Sonntagnachmittag im Jahre 2014 beim örgelen, als Oli und Floo ihrem jungen Schwyzerögreliduo einen Namen geben wollten. Erst als Duo "Echo vom Eigergletscher" war schnell klar, dass der imposante Bergkamm, das Silberhorn im malerischen Berner Oberland das Vorbild für den Namen der Formation wird. Über die Jahre hinweg bauten sie sich ein Repertoire mit zweistimmigen Berner- und Innerschwyzertänzen auf. Mit der Zeit fanden auch immer mehr Stimmungslieder und Schlager den Weg in das Liedersortiment. Floo, der zudem mit der Klarinette fleissig in der Jugendmusik Goldswil-Ringgenberg tätig war, fand seinen Gefallen immer mehr am Schwyzerörgeli und der Handorgel. Die Klarinette bleibt aber immer noch ein Bestandteil beim üben, aber auch von Zeit zu Zeit auf der Bühne. Oli machte jeweils einen Zwischenhalt in Bönigen, am Ende des Brienzersees, wenn er auf dem Weg zum HD Marti-Odermatt im Kanton Nidwalden unterwegs war. Auch er konnte mit der Handorgel, dem Schwyzerörgeli, oder früher als Solist mit der Blockflöte schon einige Erfolge erzielen. Als sich das HD Marti-Odermatt Ende 2017 auflöste, packten die beiden die Chance mit ihrer bereits länger existierenden Formation etwas sehr grosses anzureissen.
Floo (13) und Oli (14) bei einem der ersten Auftritte zusammen an der CD Taufe Kinderträume in Ringgenberg im Jahre 2014...
...ein Jahr später an einer Jungmusikanten-Stubete im Restaurant Wiler in Spiez.
Schon bevor die beiden beschlossen hatten, ihre Formation voranzutreiben, hielten Floo und Oli die Augen offen, nach einem guten Bass oder Klavier. Die Auftritte mit lediglich zwei Schwyzerörgeli zu bestreiten ohne guten "Boden" sahen die beiden auf Dauer nicht als sinnvoll. Für einen Auftritt in Ftan, ein Dorf zuhinterst im Unterengadin, bei einem Alpabzugsfest fragten sie einen guten Kollegen, den Floo und Oli bereits seit einigen Jahren aus dem Jungtalentschuppen kennen. Es war Lars Gätzi, ein waschechter Appenzeller und versierter Pianist und Bassist. Kurz darauf zählte er fest zum neuen Trio dazu. Er untermalt die inzwischen sehr vielseitige Musik der beiden Berner Oberländer mit einem lüpfigen Appenzeller Rhythmus. Bereits seit frühen Jahren begleitet Lars die Familienkapelle Gätzi-Wettstein mit Klavier und Kontrabass. Durch viele Auftritte und einige erfolgreich gelungene Wettbewerbe wurde die Bühne schon fast sein zweites Zuhause...
Lars am Kontrabass in der Familienformation Gätzi-Wettstein mit Mutter Susanna (L.) und Schwester Marlene (R.)
Der Intensive Anfang... Nach dem ersten Auftritt in Ftan im Graubünden verging nicht mehr viel Zeit bis sich die drei wieder zum Proben trafen. Floo, dem die Vertiefungsarbeit in der Lehre als Seilbahn-Mechatroniker bevorstand, hatte die Idee, eine CD zu produzieren und dies zu dokumentieren. Lars und Oli waren bei diesem Projekt sofort dabei. Nun war auch klar, Lars ist ab jetzt ein fixer Bestandteil in der Formation. Kurz darauf ging es mit intensiven Proben los, teils sogar ganze Probewochenenden, bei denen sich die drei auf die CD-Aufnahmen vorbereiteten, die bereits einige Monate später stattfanden. Für diese reisten sie nach Slowenien zu einem früheren bekannten von Oli, mit einem professionellen Tonstudio für Oberkrainermusik. Dieses Projekt war eine Herausforderung für alle drei, ohne Hilfe von einem Produzenten, eine CD selbst auf die Beine zu stellen. Kurz nach dem die Aufnahmen abgeschlossen waren, stand bereits das nächste grosse Projekt vor der Türe, wiederum injiziert von Floo. Dieses Projekt trägt den Namen Scheideggstubete. Zusammen mit den Jungfraubahnen planten Floo und Oli im Berggasthaus Kleine Scheidegg im gleichnamigen Bahnhof auf einer Höhe von 2061 M.ü.M. ihre eigene Stubete. Am Pfingstsonntag, dem 09. Juni 2019 war es schliesslich soweit und die erste selbst organisierte Stubete von Silberhorn ging über die Bühne. Mit 11 Formationen aus der ganzen Schweiz und weiteren Einzelmusikanten war dies ein rundum gelungener Nachmittag.
Im Tonstudio nach dreieinhalb intensiven Tagen Aufnahmen. Hier mit Aufnahmechef Mike Oresar (2. L) und Übersetzer Ivan (R).
Silberhorn bei der ersten Scheideggstubete am 9.Juni 2019 im Berggasthaus Kleine Scheidegg.
Viel Zeit blieb allerdings nicht zum ausruhen. Während Oli nebenbei noch mitten in der Lehrabschlussprüfung stand, waren die drei bereits am nächsten Projekt, dass wiederum vor allem einen grossen organisatorischen Aufwand mit sich zog. Die drei kriegten eine Auftrittsanfrage aus Israel für den 1. August. Die Auslandschweizerorganisation - Swiss Community Israel organisiert zusammen mit der Schweizer Botschaft jedes Jahr eine 1. Augustfeier für die in Israel lebenden Schweizer. Für das gewisse Schweizer Feeling noch zu stärken wollten sie die passende Musik zum Anlass und wurden auf Silberhorn aufmerksam. Die drei durften während ihrem Viertägigen Aufenthalt in Israel noch so manches Abenteuer nebst den insgesamt drei Auftritten erleben. Auch wenn die Zeit nicht mehr für viel Sehenswürdigkeiten gereicht hat, konnten die drei trotzdem Tel Aviv und Jerusalem besuchen, inklusive Reiseführung und Erklärungen auf Schweizerdeutsch. Der Aufwand und die Vorbereitungen haben sich auf jeden Fall gelohnt.
Nach und nach haben sich die wöchentlichen Proben etabliert, wenn kein Auftritt auf dem Programm stand. Floo und Oli proben zusätzlich unter der Woche weitere 1-2 Mal am Abend um fleissig am Repertoire und den Arrangements zu arbeiten, neues auszudenken , oder einfach eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Die Drei sind sehr gespannt, was in Zukunft alles noch auf sie zukommen wird. Neue Projekte sind bereits unterwegs...